Abreissen–Neu Bauen: Auf welchem Grund, aus welchem Grund? Zürichs „Ersatzneubau“ in historischer und globaler Perspektive

Seminar Architektur und Stadt II / IV (056-0004-01)
Veranstalter: MAS ETH GTA
Dozierende: Dr. André Bideau, Dr. Susanne Schindler, Marie-Anne Lerjen
Zeit: Freitags, 14.00-17.30 Uhr
 


Abriss und Neubau, Baustelle Hohlstrasse, Zürich, November 2017.
Bild: Primobau.


In diesem Projektsemester erarbeiten Studierende zum Thema „Ersatzneubau“ eine Ausstellung am Zentrum Architektur Zürich (ZAZ), welche im Jahr 2023 gezeigt wird. Das MAS GTA greift eine zum Standard gewordene Praxis der Zürcher Stadtplanung auf, in der städtische oder genossenschaftliche Wohnsiedlungen aus der Zwischen- oder Nachkriegszeit durch neue Bauten mit grösseren und zahlreicheren Wohnungen ersetzt werden. Die Legitimation dieser Abbruchpolitik ist immer zugleich ästhetischer, wirtschaftlicher und regulativer Art, bildet sowohl Ziel als auch Strategie. So suggeriert seit bald zwei Jahrzehnten „Dichte“ einen „urbanen“ Städtebau, eine „effizientere“ Ausnutzung des Bodens, ferner entspricht sie der gesetzlich geforderten Begrenzung der Zersiedelung. Das Projektsemester kontextualisiert die Zürcher Praxis anhand von neun Fallstudien historisch und transnational. Dieser Zugang soll die mit Abriss und Neubau verbundenen Argumentationsketten sowie die architektonischen, finanziellen und regulativen Bedingungen, insbesondere in Bezug auf die Rolle des Bodens, begreifbar machen.

Die Vortragsreihe ist öffentlich zugänglich.