Forschungsprojekt
Kuratieren in Lehre und Forschung. «Das Institut gta und seine Rolle im Architekturdiskurs seit 1967» als Ausstellungsprojekt

Forschungsprojekt
Dr. Sylvia Claus, Dr. Lukas Zurfluh, Sabine Sträuli und Studierende des gta MAS in Zusammenarbeit gta Archiv und gta Ausstellungen
2016–2017
 


Kann man Architektur ausstellen? Welche Ziele verfolgen Architekturausstellungen? Wie wirken sie zurück auf den Schaffensprozess des Architekten, wie auf die Wahrnehmung von Architektur im gesamtgesellschaftlichen Kontext? Welche Rolle spielen Ausstellungen im System der Wissenschaften? Welche Möglichkeiten des Wissens beinhalten sie? Wodurch sind diese bedingt?

Die Fragen nach der kuratorischen Praxis im architektonischen Umfeld sind im gegenwärtigen Architekturdiskurs zentral. Sie anhand eines interdisziplinären Ausstellungsprojektes in die universitäre Lehre einzubinden verspricht sowohl epistemologische Reflexion als auch komplexes, situatives Lernen durch einen handlungsorientierten Unterricht mit breiter gesellschaftlicher Wirksamkeit.

Neuartig an dem Konzept ist die Verbindung von Forschung und Lehre mit der Vermittlung von Architektur und damit von Forschung, Lehre und Gesellschaft. Die Studierenden erforschten mit der bis in die Gegenwart reichenden Geschichte des Institutes gta eines der weltweit bedeutendsten Institute seiner Art und verorteten es im internationalen Architekturdiskurs. Zentral war aber zugleich die Frage nach der Vermittlung der studentischen Forschungsergebnisse in einer öffentlichen Ausstellung, was die stete Überprüfung der gesamtgesellschaftlichen Relevanz der erforschten Zusammenhänge erforderlich macht und damit verantwortliches Handeln der Studierenden in einem Umfeld jenseits künstlicher Lernarrangements erlaubt. Um auch die wissenschaftsgeschichtlichen Hintergründe der Medialisierung in Form von Ausstellungen angemessen würdigen zu können, verfolgt das Projekt dabei einen interdisziplinären Ansatz. Gerade damit trägt es einem grundlegenden Interesse der MAS-Studierenden nach einer theoretischen Grundlegung entwerferischer Praxis Rechnung, zu der insbesondere heute auch die kuratorische Praxis zählt.

Wissenschaftliche Leitung
Dr. Sylvia Claus
Dr. Lukas Zurfluh

Wissenschaftliche Mitarbeit
Marie-Anne Lerjen (2016)
Sabine Sträuli (2017)

In Zusammenarbeit mit gta Archiv und gta Ausstellungen

Ausstellung

Phantom Theory
Das Institut gta in der Architekturdiskussion seiner Zeit


28. September bis 20. Dezember 2017

Am 1. Januar 1967 nahm das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) an der damaligen Architekturabteilung der ETH Zürich seine Arbeit auf. Gegründet als Forschungseinrichtung avancierte das gta, wie es heute weltweit genannt wird, zu einer der renommiertesten Ausbildungsstätten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, Geschichte und Gegenwart der Architektur.
Die Ausstellung zum fünfzigjährigen Jubiläum zeichnet die Entwicklung des Instituts anhand von Originaldokumenten nach. Dafür haben wir das gta Archiv durchleuchtet und eine Fülle von Projekten, Manuskripten, Vorlesungsskizzen, Modellen, Ausstellungskonzepten und Bildern gefunden.
Institutionengeschichte ist immer auch Ideengeschichte. Das gta war und ist ein Ort des Nachdenkens, des Austauschs und der Vermittlung. Es ist ein Resonanz- und Wissensraum. Dies zeigt die Ausstellung, indem sie exemplarisch Diskurse präsentiert, die die Arbeit am Institut und darüber hinaus nachhaltig geprägt haben.

Link gta Ausstellungen