Master of Advanced Studies in Geschichte und Theorie der Architektur
Methodik

SCHNITTSTELLEN ZWISCHEN ARCHITEKTUR UND STADT
Inhaltliches Ziel der Unterrichtsmethodik ist, die Schnittstellen von architektonischer Gestalt und Stadtentwicklungsprozessen erfassen und konzeptualisieren zu können. Dazu gehören unter anderem die Schnittstellen von Regulation, Form und sozialem Raum sowie die Schnittstellen zwischen den Mikro- und Makroebenen von Architektur und Stadt. Der erste Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist die Vermittlung der Grundlagen des geisteswissenschaftlichen Arbeitens in den methodischen Workshops des Studiengangs; darunter fallen unter anderem die Literaturrecherche, die Archivarbeit sowie – punktuell – die Instrumente der sozialwissenschaftlichen Feldforschung (wie das Interview und die teilnehmende Beobachtung). Der zweite Schritt besteht darin, diese Werkzeuge in der Analyse und Interpretation von Text- und Datenmaterial für die spezifischen Belange und Fragestellungen der Stadt- und Architekturproduktion anzupassen. Voraussetzung für diese transdisziplinäre Herangehensweise sind die Grundkenntnisse der Theorie und Geschichte der Architektur und der Stadt von 1500 bis zur Gegenwart, die in den vier thematischen Seminaren vermittelt werden.

SCHNITTSTELLEN ZWISCHEN THEORIE UND PRAXIS
Methodisches Ziel des MAS GTA ist eine Theorie der Praxis. Wir betrachten die Schnittstellen zwischen Theorie und Praxis und deren historische Vertiefung als einzigartig produktiv für die Weiterentwicklung neuer Methoden und Erkenntnisse der entwerfenden Disziplinen sowie für deren Geschichte und Theorie. Gleichzeitig geht es beim MAS nicht primär um Problemlösung, sondern darum, die Bedingungen, Annahmen, Theorien und Präzedenzfälle derjenigen Anliegen festzumachen, die die MAS-Studierenden aus ihrer Praxis oder früherer intellektuellen Tätigkeit heraus in das Studium mitbringen. Dementsprechend ermutigen wir sie, ihre Berufserfahrungen – ob in Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung oder in anderen Bereichen – zu nutzen, um, darauf aufbauend, das MAS als Raum für die theoretische Hinterfragung ihrer Anliegen zu nutzen.

SCHNITTSTELLEN ZWISCHEN UNIVERSELLEM UND SPEZIFISCHEM
Architekturforschung bewegt sich – manchmal auf durchaus sperrige Art und Weise – zwischen dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit und der einzigartigen Situiertheit von Architektur: geographisch und historisch in Bezug auf ihre Materialität, aber auch im Hinblick auf die gewählte Forschungsmethoden. Um diese Verschränkung in den Blick zu nehmen und mit der Spannung zwischen Universellem und Spezifischem produktiv umgehen zu können, sind sowohl wissenschaftliche Disziplinierung als auch methodischer Erfindungsreichtum gefragt. Aus diesem Grund fordern wir von den Studierenden ein, sich in den jeweiligen Forschungsstand ihres Themas einzuarbeiten: erstens, um zu verstehen, wie Letzteres über unterschiedliche Zeiträume, Orte und andere Disziplinen hinweg behandelt wurde und, zweitens, um einen eigenen Beitrag auf klaren Argumenten aufzubauen. Zugleich unterstützen wir die Studierenden darin, ihren eigenen methodologischen Zugang zu entwickeln und ihre eigene Sprecher_innenposition innerhalb der Untersuchung des von ihnen gewählten Forschungsfelds zu verstehen und zu stärken.

WISSENSCHAFTLICHES SCHREIBEN
Im Laufe der zwei Studienjahre schreiben die Studierenden zwei kurze Forschungsarbeiten sowie eine Master-Arbeit zu Themen ihrer Wahl; ausserdem beteiligen sie sich mit einem kurzen Beitrag an einem gemeinsamen Forschungsprojekt. Durch diese Arbeiten eignen sie sich das wissenschaftliche Schreiben als intellektuelles Werkzeug des Forschens und Entwerfens an. Darunter fallen Quellenrecherche und -transparenz sowie wissenschaftliche Fragestellung; ebenso wichtig ist die Erfahrung, eigene Texte aufgrund von Feedbacks von Mentorinnen und Kollegen in mehreren Durchläufen zu überarbeiten.